„Es kommt wieder ein neues Zügle“

Mit dem ersten Spatenstich unter Beteiligung von lokaler Prominenz ist beim SV Vollmaringen der Startschuss für den Bau eines

inklusiven und barrierefreien Spielplatzes gefallen.

 

Der erste Spatenstich bildete den Auftakt zum Bau eines inklusiven Spielplatzes beim Vollmaringer Sportgelände. Foto: Priestersbach

Von Uwe Priestersbach
Nagold-Vollmaringen. Für SV-Vorstandsprecher Uli Schick zeigte die große Resonanz mit zahlreichen Teilnehmern beim offiziellen Auftakt der Bauarbeiten, dass „wir mit diesem Projekt etwas für die Breite tun“. Im September ist dann die Einweihung des inklusiven Spielplatzes geplant.Nachdem der bestehende Spielplatz beim Sportgelände in die Jahre gekommen war, 
hatten Uli Schick und der SVEhrenvorsitzende Jürgen Kistner den inklusiven Spielplatzumbau angestoßen. Wie Jürgen 
Kistner jetzt in Erinnerung rief, bildete eine Ausschreibung der Ferry-Porsche-Stiftung für 
Sportvereine, die Kooperationen mit Behinderteneinrichtungen haben und die ein inklusives Projekt planen, den 
Auslöser für die Planungen.

Doch die Enttäuschung verflog schnell

Der SV Vollmaringen war hier mit seiner Projekt-Bewerbung eines inklusiven Spielplatzes 
zwar nicht erfolgreich. Doch die Enttäuschung verflog schnell, als LEADER-Heckengäu ins Spiel kam – das EU-Förderprogramm mit dem Ziel, die ländlichen Gebiete zu stärken und zu entwickeln. So flatterte dem SV Vollmaringen im vergangenen Oktober ein Förderbescheid über 127 000 Euro ins Haus.


Nachdem sich die Stadt Nagold, die Aktion Mensch und der Vollmaringer Ortschaftsrat ebenfalls am inklusiven Spielplatz-Projekt beteiligen, fehlen derzeit zur endgültigen Finanzierung der Baukosten von rund 280 000 Euro noch etwas 
über 40 000 Euro. „Wir sind optimistisch, dass wir diesen Betrag auch noch finanzieren 
können“, erklärte Jürgen Kistner. Gleichzeitig wies er aber darauf hin, dass für das erste Spielplatz-Baugesuch 1985 noch ein schmaler Schnellhefter ausgereicht hatte – beim aktuellen Projekt sind es bereits 17 Leitzordner.
„Das ist schon ein außergewöhnliches Projekt, das sehr viel Spaß macht“, unterstrich 
Christian Böpple vom Rottenburger Büro „Freiraumconzept“. Wie der Planer erläuterte, können die vorhandenen 
Spielgeräte entgegen früherer Hoffnungen nicht erhalten werden. Vor allem auch nicht das „Zügle“ als bisherige Attraktion, denn es war nicht mehr sicher und musste wegen 
großer Schäden abgebaut werden. Aber Christian Böpple versprach: „Es kommt wieder ein 
neues Zügle.“ Und nicht nur das, sondern ebenfalls attraktive Spielgeräte, mit denen allen Fähigkeiten und Altersgruppen etwas geboten werde.

OB erhöht städtischen Zuschuss auf 50 000 Euro

„Es wäre nicht Vollmaringen, wenn nicht aus einer misslichen Situation etwas noch Besseres entwickelt wird“, machte 
Oberbürgermeister Jürgen Großmann in seinem Grußwort deutlich. Zudem gehöre die Kooperation mit der Lebenshilfe 
Oberes Nagoldtal bereits seit Jahrzehnten quasi zur DNA des Sportvereins – und der OB betonte: „Unsere Gesellschaft 
braucht mehr Miteinander und Hilfen für die Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind“. Und weil er so begeistert 
vom inklusiven Spielplatz-Projekt ist, erhöhte Jürgen Großmann den städtischen Zuschuss kraft Amtes auf 50 000 
Euro.


Für LEADER Heckengäu machte Geschäftsführerin Barbara Smith deutlich, dass der 
SV Vollmaringen mit seinem inklusiven Spielplatz-Konzept auf ganzer Linie überzeugt hatte. „Das ist ein Projekt aus der 
Region für die Region“, so die Geschäftsführerin. Auch Vollmaringens Ortsvorsteher Daniel Steinrode sprach von 
einem „Riesen-Mehrwert“, und bezeichnete den inklusiven Spielplatz als Krönung der fast 40-jährigen Kooperation zwischen Sportverein und Lebenshilfe.