Sportfest in Vollmaringen: Ein ganzes Dorf steht hinter dem Inklusionsgedanken

Das gemeinsame Sportfest des SV Vollmaringen und der Lebenshilfe Oberes Nagoldtal hat richtig Tradition: Bereits seit 1986 steigt das Event auf dem Vollmaringer Sportplatz. Am 9. Juli findet nach zweijähriger Corona-Zwangspause endlich wieder eine Neuauflage samt Fußballturnier statt.

Spiel und Spaß stehen bereits seit 1986 beim gemeinsamen Sportfest des SV Vollmaringen und der Lebenshilfe Oberes Nagoldtal im Mittelpunkt. Foto: Priestersbach


Uwe Priestersbach 07.07.2022 - 15:58 Uhr

 

Nagold-Vollmaringen - 1986 hatte der SV Vollmaringen sein 60-jähriges Bestehen gefeiert, und unter der Regie des damaligen Vorsitzenden Jürgen Kistner wurde der gemeinsame Sporttag für behinderte und nichtbehinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf dem Vollmaringer Sportgelände ins Leben gerufen. Seit 1999 findet das Sportfest im Wechsel mit dem ebenso beliebten Fußballturnier für behinderte und nichtbehinderte Kicker statt. "Bei diesen Veranstaltungen steht vor allem der Inklusionsgedanke im Vordergrund", erklärt Jürgen Kistner, der zwischenzeitlich Ehrenvorsitzender des Sportvereins ist.

Bereitschaft wieder geweckt
Nachdem 2020 zunächst das Sportfest und 2021 dann auch das Fußballturnier der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, geht der SV Vollmaringen in diesem Jahr in die Vollen. Am Samstag, 9. Juli, werden beide Events auf dem Vollmaringer Sportgelände über die Bühne gehen, wie Jürgen Kistner sowie die SV-Vorstandsmitglieder Ulrich Schick und Thomas Kohrmann berichten. Vorstandssprecher Schick stellte fest, dass nach zwei Jahren Stagnation erst mal wieder die Bereitschaft zum Mitmachen geweckt werden musste. "Es dauert noch etwas, das Ehrenamt wieder anzuschieben, auch wenn alle froh sind, dass man sich wieder treffen kann".

Insgesamt 52 Spiele
Fußball total ist beim diesjährigen Turnier angesagt, denn die 16 teilnehmenden Inklusions-Mannschaften bestreiten insgesamt 52 Spiele. Mit von der Partie sind natürlich die Titelverteidiger von der GWW Calw-Stammheim und an den Start geht ebenfalls die Lebenshilfe aus dem Oberen Nagoldtal. "Das Turnier ist bei der Lebenshilfe in Nagold seit Wochen das bestimmende Thema", weiß Jürgen Kistner, dass dort alle dem Event entgegenfiebern. Der Startschuss für das Turnier fällt um 10 Uhr mit dem Spiel zwischen der GWW Calw-Stammheim und dem 1. CFR Pforzheim II. Das Endspiel ist um 15:45 angesetzt, nachdem zuvor vier Fallschirmspringer den Spielball für das Finale überbracht haben und von den Vollmaringer Musikanten die Nationalhymne gespielt wurde.

"Am Ende gibt es nur Sieger"
Um 14 Uhr beginnt das Sportfest, wobei die Anmeldungen der Teilnehmer ab 13 Uhr möglich sind. "Da können alle mitmachen", unterstreicht Jürgen Kistner, dass sicher die Vollmaringer Grundschule sowie die Lebenshilfen aus der Region stark vertreten sein werden. Den sportlichen Mittelpunkt des Nachmittags bildet wie immer der traditionelle "Dreikampf" mit einem 50-Meter-Lauf, Handtaschenweitwurf sowie einem Weitsprung aus dem Stand. "Da werden akribisch die Zeiten gestoppt und die Weiten gemessen, aber am Ende gibt es nur Sieger", betonten die Organisatoren unisono, denn alle Teilnehmer erhalten bei der Siegerehrung eine Urkunde samt Medaille.

Sehen lassen kann sich an diesem Tag ebenfalls das Rahmenprogramm. So werden die Vollmaringer Musikanten mit flotter Blasmusik für gute Stimmung sorgen, während Spiel und Spaß an der Hüpfburg der Sportkreisjugend oder auf der Spielstraße des Bundesverbandes der Körperbehinderten geboten werden. Wie Ulrich Schick deutlich macht, sei es wichtig, dass bereits die Grundschüler den Kontakt mit behinderten Menschen kennenlernen – und in Vollmaringen stehe das ganze Dorf hinter dem Inklusionsgedanken.