"Die Ideen gehen uns hier nie aus"

Begeistert und dankbar ist das Lebenshilfe-Team auch noch ein Jahr nach dem Einzug ins eigene Gebäude. Die Einrichtung sei seither beträchtlich gewachsen – und habe trotzdem noch Raum nach oben.

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Nagold. Vor einem Jahr, am 6. November 2016, feierte die Lebenshilfe die Einweihung ihres neuen Zuhauses. Hell, offen, freundlich und farbenfroh wirkt der Neubau in der Nagolder Steinbeisstraße. Die Räume sind großzügig und funktional gestaltet, hier ist Platz für Entfaltung. Kein Vergleich zu den früheren Verhältnissen – da sind sich Vorstandssprecher Matthias Köhler, Finanzvorstand Jürgen Kistner, Geschäftsstellenleiterin Elke Salamon und Konstanze Schmidt, Vorstand Gebäude und Fuhrpark, einig. Zuvor hatte der Hilfsverein für Menschen mit Behinderung nur 100 Quadratmeter in einer angemieteten Einheit zur Verfügung. "Die Räume sind aus den Nähten geplatzt", erinnert sich Matthias Köhler. "Wir mussten echt rotieren", bestätigt Elke Salamon. "Das war manchmal echt abenteuerlich." Über 400 Quadratmeter stehen der Lebenshilfe heute zur Verfügung. "Ein Quantensprung", beschreibt es Jürgen Kistner.

Die Qualität der Angebote habe sich durch das größere Platzangebot ebenfalls verbessert, wie Konstanze Schmidt berichtet. So könnten notwendige Vorbereitungen für verschiedene Angebote schon vorab getroffen werden, beim Basteln liege nicht mehr alles auf dem Boden und laufe Gefahr, zertreten zu werden. "Für vieles braucht man einfach Ruhe und Platz", pflichtet Salamon bei.

Auch haben sich neue Möglichkeiten aufgetan: "Man kann ganz gezielt auf neue Dinge eingehen, was vorher nur begrenzt möglich war", erklärt Elke Salamon. So gibt es jetzt in einem separaten Raum unter anderem Computerkurse sowie Handlungs- und Kommunikationstraining. Angehörige können entlastet werden, weil das moderne, funktionale und gleichzeitig gemütliche Bad es erlaubt, jeden mit egal welcher Behinderung zu baden. Der Raum ist wie alles im Haus liebevoll gestaltet. Denn die Teilnehmer des Lebenshilfe-Angebots sollen sich hier wohlfühlen.

Die Küche mit rollstuhlgerechter Kücheninsel und Kochplatte dient als zentraler Treffpunkt im Haus. Die beiden Gruppenräume erlauben getrennte Angebote, können aber auch zusammengelegt und als großer Veranstaltungsraum genutzt werden. Beide haben einen Ausgang zur Terrasse und dem Garten, den die Lebenshilfe noch gestalten möchte. Hier könnten Lebensmittel angebaut und behindertengerechte Spielgeräte aufgestellt werden. "Das Schöne ist: Jeder Raum wird genutzt", berichtet Elke Salamon.

Etwa 30 Praktikanten pro Jahr bei der Lebenshilfe

Seit ihrem Umzug sei die Lebenshilfe um 20 bis 25 Prozent gewachsen, wie die Geschäftsstellenleiterin schätzt. Das gelte für das Angebot, die Mitarbeiter- und die Teilnehmerzahl. Zurzeit sind 14 Hauptamtliche, für die es in den Büros nun ausreichend Arbeitsplätze gibt, 16 450-Euro-Kräfte und etwa 70 Freiwillige in der Einrichtung tätig. Etwa 30 Praktikanten arbeiten jedes Jahr bei der Lebenshilfe, von denen "einige als Freiwillige hängen bleiben", wie Jürgen Kistner berichtet. Unter den Teilnehmern sind 52 Kinder, 111 Erwachsene und 22 Senioren. Und es ist "noch Raum nach oben", so Salamon. "Die Ideen gehen uns hier nie aus."

Nach wie vor sind alle Vier restlos begeistert von dem Neubau. "Das Bauteam hat viel Zeit investiert, aber es hat sich ausgezahlt", so Matthias Köhler. Etwa fünf Jahre lief das Projekt, 15 Monate dauerte der Bau, rund 1,4 Millionen Euro betrug die Projektsumme. Etwa eine Million hiervon konnten über Fördergelder, Spenden und eine Erbschaft finanziert werden. Circa 50 000 Euro brachte die Lebenshilfe in Form von Eigenleistungen. Alle Planer und Handwerker hätten zu "attraktiven Konditionen" gearbeitet, so Köhler, oder Baustoffe oder Finanzen gespendet und damit "einen signifikanten Beitrag geleistet". "Auch nach einem Jahr", so Köhler, "sind die Verantwortlichen der Lebenshilfe noch erfüllt von Dankbarkeit über dieses Leuchtturmprojekt für Menschen mit Behinderung im Oberen Nagoldtal". Trotzdem sei die Lebenshilfe nach wie vor auf Spenden angewiesen, wie alle betonen. Die höheren Betriebskosten müssten gedeckt und beispielsweise die Gartengestaltung noch finanziert werden.

Weitere Informationen: www.lebenshilfe-nagold