Bei diesem Turnier sind alle Sieger

Organisator Jürgen Kistner (links), Oberbürgermeister Jürgen Großmann und Vollmaringens Ortsvorsteher Daniel Steinrode gratulierten den besten Teams. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Nagold-Vollmaringen. Seit einigen Jahren veranstalten die Sportkreise Calw, Freudenstadt und Pforzheim Vergleichswettkämpfe in den verschiedensten Sportarten. Im Bereich des Fußballs findet nun in Vollmaringen ein Turnier mit D-Jugendstützpunktmannschaften statt. Und seit dem Jahr 2016, damals war das Turnier in Baiersbronn, werden auch Fußballspiele zwischen Mannschaften mit Menschen mit Handicap aus den drei Sportkreisen ausgetragen.

Etwa 200 Fußballer traten am Samstag auf dem Vollmaringer Rasenplatz gegeneinander an. In 16 Mannschaften kämpften sie in zehnminütigen Begegnungen um den Sieg. Das Besondere an diesem Turnier: Die Spieler waren ausschließlich Menschen mit Handicap.

Nagold-Vollmaringen. Zum 32. Mal luden der Vollmaringer Sportverein und die Lebenshilfe Oberes Nagoldtal zu einer solchen Inklusionsveranstaltung ein. „Es ist ein Zeichen für ganz Baden-Württemberg, dass man sich nicht nur sportlich messen, sondern auch gut miteinander kann“, hob Oberbürgermeister Jürgen Großmann hervor.

„Wir als Vollmaringer sind stolz, dass hier so ein Fest stattfindet“, fügte Ortsvorsteher Daniel Steinrode hinzu. Sportkreispräsident Volker Schuler lobte wie seine Vorredner besonders Jürgen Kistner und Klaus Illiger, die Organisatoren des Turniers. Sie stellen jedes Jahr entweder das Fußballturnier oder das Sportfest mit leichtathletischen Wettkämpfen auf die Beine. „Das ist die beste Inklusion, die es gibt“, erklärte Kistner.

Die Spieler waren mit Feuereifer dabei. Sicher, es waren an diesem Tag „alle Sieger“, wie Großmann feststellte. Und es bekam auch jede Mannschaft einen Pokal und jeder Spieler eine Medaille. Trotzdem: Der Wille zu siegen war besonders in den letzten Spielen deutlich spürbar. Und er gipfelte in einem spannenden Neun-Meter-Schießen, bei welchem das Finale der stärkeren Mannschaften entschieden wurde.

Nach einem 0:0 nach zehn Minuten und keiner Veränderung nach fünf Minuten Verlängerung ging es an den Neun-Meter-Punkt. Stille trat in den Zuschauerreihen ein, nur unterbrochen von begeisterten Anfeuerungsrufen. Die Spieler waren hoch konzentriert und gaben noch einmal alles. Nach wenigen Minuten stand das Ergebnis: 4:3 – die „Schwarzwaldwerkstätten Dornstetten I“ hatten über die „Lebenshilfe Tuttlingen“ triumphiert.

Im Finale der schwächeren Gruppen – welche das waren, entschied die Leistung in der Vorrunde – setzten sich die „Blue Tigers Satteldorf I“ mit einem Eins zu Null gegen „FSV Bad Friedrichshall II“ durch. Bei den Spielen um Platz drei gewannen die „Blue Tigers Satteldorf II“ sowie „FSV Bad Friedrichshall I“.

Bei der Siegerehrung war es aber tatsächlich egal, wer gewonnen hatte – es gab nur Sieger. Jeder Spieler hängte sich lachend seine Medaille um den Hals, jede Mannschaft feierte ihren Pokal, als sei es der für den ersten Platz.

Für Unterhaltung bei den Zuschauern sorgte die Jugendkapelle des Vollmaringer Musikvereins unter Leitung von Benjamin Gärtner mit einigen musikalischen Beiträgen. Eine Torwand, eine Streetsoccer-Anlage und ein Rollstuhlparcours luden zum Ausprobieren ein.